Hövelsenner Kapelle in Hövelhof
Hövelsenner Kapelle in Hövelhof
© Reinhard Sandbothe

Hövelsenner Kapelle in Hövelhof

Die Hövelsenner Kapelle erinnert an die Bewohner des ehemaligen Hövelhofer Ortsteils Hövelsenne, der auf dem Gebiet des heutigen Truppenübungsplatzes lag. Etwa um 1650 begann von Hövelhof aus die Besiedelung der Hövelsenne entlang des Krollbachs, des Haustenbachs und des Knochenbachs. Im Jahre 1800 wurde dort eine Schule errichtet und bereits im Jahre 1809 ermöglichte der Paderborner Generalvikar den Bewohnern Gottesdienste in einer eigens eingerichteten Hauskapelle der Schule,  einem sog. "Oratorium",  abzuhalten. Allerdings wurden die Gottesdienste wohl im Jahre 1821 wieder eingestellt und die Hövelsenner haben in der Folge den weiten Fußweg bis zur Hövelhofer Kirche auf sich genommen. Erst im Jahre 1923 wurde nach zahlreichen Eingaben endlich eine eigene Kirche eingeweiht. 

Allerdings sahen sich die Bewohner von Hövelsenne bald mit Plänen ganz anderer Art konfontriert. Seit 1891/92 lebte man schon in unmittelbarer Nachbarschaft zu einem Truppenübungsplatz, aber im Jahre 1936 wurden erste Pläne einer umfangreichen Erweiterung gemacht, was in der Folge auch erhebliche Auswirkungen auf den Ortsteil Hövelsenne haben sollte. Durch wechselvolle Jahre hindurch keimte immer wieder die Hoffnung auf, dass das Territorium bestehen bleiben könnte. Obwohl bereits 1940/41 erste Umsiedlungen sattgefunden hatten, dauerte bis 1974 als die Umsiedlung der letzten drei Landwirte aus Hövelsenne abgeschlossen war. Am 3. November 1974 wurde dann der letzte Gottesdienst in der Filialkirche St. Joseph gefeiert, die von den Hövelsennern bis zu letzt inmitten von Häuserruinen gepflegt wurde. Zum Leidwesen der nun verstreuten Hövelsenner wurde "ihre" Kirche im Jahre 1985 gesprengt. Heute erinnert nur noch ein Gedenkstein an die ehemalige Kirche, die inmitten eines als Schießbahn genutzten Areals liegt.

Trotz der Verstreuung durch die Umsiedlungen sind die ehemaligen Hövelsenner bis heute einander verbunden. So haben sich etliche von ihnen in einem Förderverein zusammengeschlossen und den Bau einer Gedenkkapelle am Rand zum Truppenübungsplatz an der Senner Straße umgesetzt. Die schmucke Kapelle ist ein maßstabsgetreues Abbild der St. Josephkirche und lädt zahlreiche Radtouristen des Emsradweges zum verweilen und innehalten ein.


Quelle: Hövelsenne, Geschichte einer Kirche und ihrer Gemeinde
herausgegeben von der damaligen Filial-Kirchengemeinde St. Joseph, Hövelsenne

 

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