22. 07. 2023

Küsterin Cilly Frey verabschiedet

Boke. Das Dutzend ist voll: Jetzt geht Cilly Frey in den wohlverdienten Ruhestand. Denn die Boker Küsterin ist 76 Jahre alt. Zwölf Jahre lang hat sie in ihrer Gemeinde den Dienst in der Kirche St. Landolinus geleistet, den Kirchenraum und die Sakristei für die Gottesdienste vorbereitet. Wenn Sie nicht als Gottesdienstbesucherin in der Kirche sein wird, wird man sie dort nur noch als ›Urlaubsvertretung‹ sehen. Ihre Nachfolgerin ist Katrin Rieksneuwöhner.

Cilly Frey geht in den wohlverdienten Ruhestand
Cilly Frey geht in den wohlverdienten Ruhestand
Verwaltungsleiter Stefan Sachnik, Pfarrer Bernd Haase und Kirchenvorstand Hubert Schäfermeyer (von links) verabschiedeten Cilly Frey (2. v. li.) und nahmen sie in ihre Mitte.
© Thöring, wortart

Angefangen hat 2011 alles damit, dass Cilly Frey ehrenamtlich eingesprungen war, weil alle drei damaligen Küster in Boke nahezu zeitgleich ihr Amt niedergelegt hatten. 2012 übertrug ihr der Boker Kirchenvorstand das Amt und die damit verbundenen Aufgaben offiziell. »Als unsere Kirche damals renoviert wurde und niemand als Küster für die Ersatzmessen im Pfarrheim gefunden wurde, habe ich gesagt: Das mache ich!«, erinnert sich Cilly Frey. Für sie war es schön, als Küsterin viel mit Menschen zu tun zu haben und in der Kirche mit ihnen ins Gespräch zu kommen. »Anfangs habe ich mir alle Informationen für meine Aufgabe im Internet zusammengetragen und bei den Küsterinnen und Küstern aus der Nachbarschaft nachgefragt.« Einen Küsterkurs absolvierte sie dann 2013 im Liborianum in Paderborn, bei dem sie abschließend auch eine Prüfung absolvierte.

»Wenn ich in der Kirche bin, geht es mir gut und ich fühle mich aufgehoben«, sagt sie. Das Feierliche eines Gottesdienstes gefällt ihr. »Es geht mir einfach unter die Haut.« Die Boker Pfarrkirche ist mit ihren romanischen Säulen und der reich bemalten Decke ein bauliches Kleinod im Pastoralverbund Delbrück-Hövelhof. Dank der dicken Bruchstein-Mauern ist es hier aber auch immer recht kalt. Aber Cilly Frey hat einen Lieblingsplatz, den ihr Vikar Mike Lambrecht eingerichtet hat. »Das ist natürlich mein Sitzplatz am Altar. Da hat Vikar Lambrecht mir einen Teppich auf einem Ständer gegen die abstrahlende Kälte aufgestellt. Damit ich mich nicht erkälte.« Von hier aus war sie als Küsterin, die im Gottesdienst selbst auch als Lektorin und Messdienerin im Einsatz ist, immer mitten im Geschehen und hatte einen guten Überblick. Cilly Frey bleibt der Kirche verbunden: Als Gottesdienstbesucherin, aber auch beim Krautbinden bei den Landfrauen oder den Veranstaltungen der Katholischen Frauengemeinschaft.

Dass Cilly Frey in ihrer Kirchengemeinde fest verankert ist, zeigte auch der Abschiedsgottesdienst am vergangenen Sonntag. In der voll besetzten Kirche verabschiedeten sich viele Menschen von ihrer Küsterin. Pfarrer Bernd Haase, der in seiner Predigt aus Anlass des World Happiness Reports 2023 über das individuelle Glück wie das Glücksempfinden Gläubiger sprach, resümierte, dass die Gemeinde »großes Glück gehabt hat, sie damals als Küsterin gewonnen zu haben.« Mit dem Kanon »Viel Glück und viel Segen« verabschiedeten die Boker Lektoren und Gäste Cilly Frey dann auch beim anschließenden Empfang im Boker Pfarrheim.

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