12. 06. 2023

Eine besondere Mission

Dr. Daniel Rumel
Dr. Daniel Rumel
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Seit Oktober 2022 ist Daniel Rumel als Pastoralreferent im Pastoralverbund Delbrück-Hövelhof tätig. Als Ehrenamtsbeauftragter begleitet der promovierte Theologe die Menschen nicht nur, er versucht auch, das kirchliche Ehrenamt, seine Rolle und seine Funktion in ein neues Licht zu rücken. Es hat schon etwas von Lean Management, der Unternehmensphilosophie, die nach effektiver Gestaltung der Wertschöpfungskette sucht, wenn er für das Ehrenamt unterwegs ist. Alle Angebote kennenzulernen, alle Beteiligten an einen Tisch zu holen und sich mit ihnen über ihre Aufgaben auszutauschen und dabei auch neue Perspektiven zu entwickeln. Im Interview sagt Rumel, was ihn antreibt.

Sich als promovierter Theologe in einem Sozialraum um das kirchliche Ehrenamt zu kümmern, ist das ein besonderer Auftrag?
„Auf jeden Fall ist es das. Ein Auftrag, der nach und nach sogar eine besondere Dimension eröffnet.“

Warum? Können Sie das beschreiben?
„Von außen betrachtet entsteht bei vielen Menschen ja häufig der Eindruck des „letzten kleinen Restes“, der da mit und für die Kirche arbeitet. Aber es gibt hier sehr viele Gruppen kirchlich Engagierter unterschiedlichen Alters. Wir wissen oft nicht, wie groß unsere Gemeinschaft wirklich ist und was wir alles tragen. Und vor allem tragen können.“

Das kirchliche Ehrenamt existiert schon ewig. Warum muss es jetzt mit einem Ehrenamtstag beleuchtet werden?
„Aus meiner Perspektive leistet der Tag zwei Dinge: Das kirchliche Ehrenamt des Pastoralverbundes Delbrück-Hövelhof wird für die Menschen der Stadt und Umgebung sichtbar und erlebbar. Dadurch können Interessierte Felder zum Mitmachen entdecken, sich informieren, oder auch herausfinden, wie und wo man das kirchliche Ehrenamt in Anspruch nehmen kann.
Zum zweiten wird das kirchliche Ehrenamt für sich sichtbar. D.h., dass ein Gemeinschaftsgefühl entsteht und sich die Aktiven nicht nur als eine kleine Gruppe wahrnehmen. Zudem müssen sich die einzelnen Gruppen fragen, wofür sie genau da sind, was sie ausmacht und wie sie sich präsentieren wollen. Dies setzt einen Prozess der Selbstreflexion in Gang, der die Arbeit in Zukunft bereichern kann.“

Müssen sich die Gruppen Ehrenamtlicher denn für die Zukunft neu aufstellen?
„Bewährtes wird bleiben, aber auch neue Themen bekommen eine Chance. Und neue Menschen werden sich engagieren. Menschen, die z.B. nach dem Erwerbsleben etwas Sinnvolles für die Gemeinschaft leisten möchten, weil auch sie noch gebraucht werden wollen. Das tut uns bekanntlich gut.

Und warum sollten auch Ehrenamtler sich vernetzen?
Durch das Zusammenkommen der einzelnen Gruppen kann ein neues, eben auch christliches Gemeinschaftsgefühl entstehen, das die Zusammenarbeit erleichtern und ein modernes Netzwerk entstehen lassen kann. Das macht Sinn und hilft allen, Beteiligten wie Nutznießern.“

Dann hat das Ehrenamt sogar etwas Biblisches?
„Ja, ein schönes Bild, für das, was allerorten geschieht, ist die Speisung der 5.000 (Joh 6, 1-15). Oft ist nur noch wenig da, etwa an geistlicher Nahrung und kirchlicher Infrastruktur, und man fragt sich, wie so wenig reichen soll, für so viele. Und dann gibt man diese Situation in die Hände dessen, der alles trägt – und wie durch ein Wunder werden alle satt.“

Aus dem Ehrenamt lässt sich also sprichwörtlich Potential auch für die Kirche schöpfen?
„Die Frage des Erzbischofs Becker zur Einleitung des Zukunftsbildes im Jahr 2014 lautete: ‚Wofür bist Du da, Kirche im Erzbistum Paderborn?‘ Diese Frage wird durch das Ausüben und Leben des Ehrenamtes überall in unserem Pastoralverbund auf wunderbare Weise beantwortet. Wir wollen diese Antworten nun erstmals zusammentragen, miteinander ins Gespräch bringen und uns gegenseitig bereichern.“

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